Hintergrund
In Zeiten zunehmender Digitalisierung fallen in der produzierenden Industrie verschiedenste Daten an. Diese werden durch Engineeringprozesse erstellt und angereichert, um dann schließlich in Enterprise Resource Planning (ERP) und Product Lifecycle Management (PLM) Software verwaltet zu werden. Dabei treten speziell an den Firmengrenzen Brüche auf. Daten werden an diesen Grenzen via E-Mails und PDFs ausgetauscht und dann händisch in eigene Systeme eingepflegt. Problematisch dabei ist der Verlust von, speziell modellbasierten Daten, durch den Im- und Export auf weniger informationsdichte Formate wie z.B. PDF. Dieser Effekt ist nicht ausschließlich, aber deutlich an dem Verlust der Konstruktions- (CAD) sowie Schaltplan-Daten (ECAD) zu sehen. Unter anderem Fabrikausrüster, -betreiber und Systemintegratoren spüren einen erhöhten Aufwand sowie eine erhöhte Fehleranfälligkeit. Diese Probleme ließen sich durch verlustfreien Austausch von Daten während des gesamten Engineeringprozesses vermeiden.
Problemstellung
Aufgrund der bestehenden Probleme lässt sich die generelle Problemstellung des Factory-X Projektes ableiten: Wie lassen sich Daten unter Wahrung der Souveränität und Geschäftsmodelle der beteiligten Firmen austauschen und weitergeben? Dabei sollen offene technische Standards und Spezifikationen wie z.B. AAS, OPC-UA etc. oder Ansätze aus Projekten wie Catena-X verwendet werden. Auch technische Probleme wie Datenkonsistenz, -souveränität, -sicherheit und -qualität müssen beachtet werden. Dazu werden bis dato in dieser Form so nicht implementierte Architekturen und Algorithmen benötigt, welche im Rahmen dieses Projektes entwickelt werden.
Zielsetzung/Ergebnisse
Ziel des Factory-X Projektes ist die Schaffung eines offenen und kollaborativen Datenökosystems für die produzierende Industrie. Dies soll es ermöglichen, kollaborativ und digital durchgängig über Firmengrenzen hinweg Daten auszutauschen und weiterzuverarbeiten. Engineering Toolketten lassen sich dadurch bruchlos verknüpfen, was die Effizienz des gesamten Prozesses und damit der gesamten Industrie stark verbessern würde. Die dabei entstehende offene Softwarearchitektur, beziehungsweise die zugrundeliegenden Spezifikationen für Datenaustausch bei kollaborativen Engineering-Projekten über Firmengrenzen hinweg, setzt sich dann idealerweise als Standard für die gesamte Industrie durch.
Ihr Ansprechpartner
Robin Kimmel
M.Sc.Wissenschaftlicher Mitarbeiter "Software- und Engineeringmethoden"